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Presse

Von Anastasia Poscharsky-Ziegler  |  16.03.2009  | Netzcode: 1754491  

Kopfzerbrechen über Gedichte und Geschenke

Die "Schrägschrauben" bringen ausverkaufte Max-Reger-Halle in Weiden zum Brodeln

Weiden. Mamma Mia - seit zehn Jahren volle Säle, sprühende Ideen, griffige Songs und eine Prise Sarkasmus: Das Oberpfälzer Kabarettduo "Die Schrägschrauben" zeigte sich am Freitag kein bisschen müde. Die seit einer Dekade stets ausverkaufte Kultveranstaltung zum Internationalen Frauentag in der Max-Reger-Halle erfüllte auch diesmal mit dem an Überraschungen reichen Programm "Familienfeiern und andere Katastrophen" alle Erwartungen.

Kerzentorte zum Dank

Zum Dank für "viele vergnügliche Stunden" mit dem wohl größten Frauenanteil des Jahres gab es für "Anna" Monika Helmstreit und ihre Schwester "Berta" Regina Diegel von den Gleichstellungsbeauftragten Monika Langner (Weiden) und Barbara Mädl (Neustadt/WN) eine Kerzentorte. Detail am Rande: Die "Schrägschrauben" hatten am Freitag während ihres Auftritts tatsächlich eine Familienfeier: Schwester Frauke hatte "einen Runden".
Doch nicht Frauke stand im Mittelpunkt, sondern der 60. Geburtstag von Onkel Erhard, der Schrecken vor der ungeliebten Anverwandtschaft und die existenziellen Frauenfragen: Was ziehen wir an? Wie lassen wir uns die Haare frisieren? Und was schenken wir bloß?
Onkel Erhard leidet an Diabetes, Alkohol ist sein Problem, die TV-Fernbedienung sein Lieblingsspielzeug. Doch den immer munter plappernden Schrägschrauben, gekleidet in ihre Markenzeichen "Strickensemble in Aquamarinblau" und "Trenchcoat mit Hut in Brombeer", fällt natürlich etwas ein: Neben einem Geburtstagsgedicht, an dem das Publikum "mitstricken" durfte, erfreute als Geschenkidee der gemischte Schirmitzer "ChorDiSono" mit Leadsänger Adrian Kaparnya beim Bill-Withers-Song "Lean on me", aus dem die Schrägschrauben "schipp-schipp - Lehm on me" gleich einen flotten Beerdigungssong machten. Männerherzen durften auch bei der zweiten Überraschung fürs Onkelchen höher schlagen: dem Bauchtanzdebüt von "Zuckerpuppe" Kerstin Sixl zu orientalischen Klängen, sowie bei allen Tanzeinlagen von Anna (Monika Helmstreit) die mit ihren breitbeinig ausgeführten Hüftschwüngen einem orthopädischen Wunder gleich kommt.
Bei einem ganzen Kosmos an selbst erdachten Themen und eigen komponierten Songs, riskierte das Duo im Ruhrpott-Akzent scharfzüngig manche Lippe und amüsierte das Publikum bis zu Brüllern, etwa als in Ashram-Orange gekleidete "Erleuchtete" oder beim bitterbösen Song über Iris Berbens Faltenlosigkeit.
Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß konnte beim Song "Frank-Walter ist besser als mein Alter" mit dem Konterfei des Außenministers gut mithalten und als "Los Comedos" setzten die "Musiküsse" Bernhard Helmstreit (Gitarren, Kontrabass) und Wolfgang Dirscherl (Keyboard) gekonnt stilistisch weit gespannte Akzente von südamerikanischen Rhythmen bis zu Pop und Rock.

Gewagte Outfits

In gewagten Glamour-Outfits ("Anna" sogar mit roter Langhaarperücke!) zu ihrem Medley aus den Siebziger Jahren erfüllten sich die Schrägschrauben auch einen eigenen Traum: Angefangen von "Sugar Baby Love" über "Er gehört zu mir" bis zum Abba Hit "Mamma Mia" zeigten sich die Kabarettistinnen (mit ihren Background-Tänzern aus dem Publikum) musikalisch, tänzerisch und stimmlich topfit.

Die Lichttechnik zeigte, was sie alles vermag, die Discokugel an der Decke rotierte und im Saal begann es zu brodeln. Doch nur wer dabei war weiß, warum sich Bertas Mann das nächste Mal nicht neue Schuhe, sondern lieber einen neuen Hut kaufen soll ... "Nee, wat schön!"
 

 

Von (mic)  |  DER NEUE TAG 11.03.2009  | Netzcode: 1747186

Neuhaus

"Frank Walter besser als mein Alter"

Kabarett zum Weltfrauentag - "Schrägschrauben" begeistern im Schafferhof Neuhaus

Neuhaus. (mic) Die Männer trugen's mit Humor. Ihnen blieb auch nichts anderes übrig, als mitzulachen, denn am Sonntag im Schafferhof waren sie eindeutig in der Minderheit. Die Windischeschenbacher Stadträtinnen Roswitha Witt (CSU), Silvia Zeitler (SPD) und Rosi Sammet (Freie Wähler) hatten den Weltfrauentag zum Anlass genommen und gemeinsam einen Kabarett-Nachmittag mit den "Schrägschrauben" organisiert.

Mit weinrotem Hütchen zum Trenchcoat betrat Regina Diegel die Bühne, und Monika Helmstreit zupfte nochmal ihr mintgrünes Strickkostüm zurecht. Die beiden Kabarettistinnen widmeten sich in der rappelvollen Tenne gleich ihrem Lieblingsthema: Ablästern über Männer. "Meiner ist am Sofa angewachsen", sorgt für Riesen-Gelächter. Und auch als die beiden über die schlechte Kleidungsmoral ihrer Angetrauten Micky und Friedhelm nörgeln, können sich viele Frauen im Publikum ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Weiße Socken?

Ein Mann aus der ersten Reihe muss dran glauben: "Hast du weiße Socken an?" Als er brav das Hosenbein lüftet und seine schwarzen Strümpfe präsentiert, kommt prompt die Retourkutsche: "Naja, vielleicht hast du sie einfach schon zu lange getragen." Den 70er-Jahre-Schlager "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" dichtet das Duo kurzerhand um: "Ist das noch die selbe Hose, die du schon seit vielen Jahren trägst..."

Der rote Faden des Auftritts ist der Geburtstag von Onkel Eberhardt. Das Familienfest, das eigentlich keiner so recht besuchen möchte, liefert den beiden Damen viele gute Gründe weiter munter über alles mögliche vom Leder zu ziehen: fettes Essen, die Bio-Welle ("Wie heißt die Matsche-Pampe im Glas - Nanu-Saft?") oder Esoterik. "Meinen Wünschelrutschen-Lehrgang habe ich abgebrochen, hat nicht funktioniert." "Das kommt davon, dass du immer einen Bügel-BH trägst."
Vor allem mit ihren Songs bestachen die beiden Kabarettistinnen. "Es gibt viele Fragen, die mich bewegen", sangen Regina Diegel und Monika Helmstreit. "Warum hab' ich Falten im Gesicht, aber Iris Berben nicht?" Für musikalische Begleitung sorgten die Musiker Bernhard Helmstreit und Wolfgang Dirscherl als "Los Comedos".

Das Thema Politik arbeiteten die "Schrägschrauben" eher optisch auf. "Seehofer sieht besser aus als die anderen." "Obama ist ein Mokka-Sahnetörtchen." Doch nur Frank-Walter Steinmeier schaffte es, in einem Lied verewigt zu werden. "Ich steh' auf Frank Walter, der ist besser als mein Alter." Die wenigen Männer in der Tenne mussten auf der Hut sein. Der Windischeschenbacher Stadtrat Franz Michl, der mit Gattin Franziska in der zweiten Reihe saß, bekam immer wieder sein Fett weg. Da hatte Bürgermeister Andreas Meier direkt Glück, dass er krank war. Denn so war sein Stellvertreter Karlheinz Budnik gefragt. Er wurde auf die Bühne zitiert und durfte mit den Damen ein Tänzchen vorführen.
 

Mit schönen Erinnerungen an die 70er Jahre klang der Nachmittag aus. "Erst wurde nacheinander gebadet, und dann durften wir 'Am laufenden Band' anschauen." Begeistert sangen die Zuschauerinnen ein Medley mit: "Sugar Baby Love", "Er gehört zu mir", "Yes Sir, I can boogie" und Abba-Songs brachten die Stimmung auf den Höhepunkt. Erst nach zwei Zugaben entließ das begeisterte Publikum das Duo von der Bühne. "Ach, war das schön", war aus den Reihen zu hören. Auch die drei Veranstalterinnen freuten sich: "So etwas machen wir nächstes Jahr wieder."
 

BAYERWALDECHO, 18. November 2008

Die Schrägschrauben begeisterten das Publikum
(W)örtliche Betäubung ist in Cham gut angekommen

(cko)
Begeisterte Zuschauer hinterließen die beiden Schrägschrauben am Samstagabend bei ihzrem Kabarettabend im Pfarrsaal St. Josef. Ob Botox-Party, Esoterik, Schlankheitswahn oder auch die wehleidigen Männer viele und vieles in der heutigen Gesellschaft bekam an diesem Abend sein Fett weg. Die Zuschauer hörten und sahen mit Begeisterung und spendeten viel Applaus.
“Statt Gift ins Gesicht lieber den Bauch vollschlagen, das polstert auch und nimmt die Falten weg”, so Monika Helmstreit, eine der beiden Schrägschrauben. Gemeinsam mit ihrer Schwester Regina Diegel, der zweiten Schrägschraube, nahm sie dabei den Schönheitswahn in Form von “Botox-Partys” auf die Schippe.
Los ging es mit einem Treffen im Wartezimmer einer Klinik. Hier wurde über alle eingebildeten Krankheiten gefachsimpelt was das Zeug hielt. Da es am Ende Wellness auch tat, ging man zur Massage. Nur blöd, dass man zu Mittag Sauerkraut gegessen hatte und am Ende noch verspannter war als zuvor....

....”Wir sind Papst, wir sind Kanzlerin, wir sind Fußball-Weltmeister (bei den Frauen) und haben auch noch Günther Jauch”. Mit dieser musikalischen Feststellung zur Situation in unserem Land endete dann auch das reguläre Programm an diesem Abend. Das Publikum ging dabei so richtig mit und schwenkte die verteilten Deutschlandfahnen und -schals. Bei der Zugabe “Ein Mann muss tun, was ein Mann eben tun muss” bekam das starke Geschlecht noch einmal so richtig sein Fett weg. Langanhaltender Applaus des restlos zufriedenen Publikums zeigte den Schrägschrauben, dass ihre (W)örtliche Betäubung in Cham gut angekommen ist.

 

 

Die „Schrägschrauben“ bestachen durch Wortwitz und Gesang

Frankfurter Neue Presse, 18.03.2008

Bad Camberg. Einen vergnüglichen Abend, der einen selbstironischen Blick auf das Leben als Frau in der heutigen Zeit warf, erlebten im gut gefüllten großen Saal des Kurhauses zahlreiche Frauen – und etwa zehn Männer. Das Kreisfrauenbüro Limburg-Weilburg, die kommunalen Frauenbeauftragten der Städte Bad Camberg und Limburg, das Mütter- und Frauenzentrum Bad Camberg, die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Bad Camberg und die Frauenunion Bad Camberg hatten mit ihrer Wahl, das Kabarett „Die Schrägschrauben“ einzuladen, offensichtlich den richtigen Riecher gehabt.


Die beiden „Schrägschrauben“ Monika Helmstreit und Regina Diegel nahmen das Publikum auf amüsante Weise mit durch Arztpraxen, Wellness-Farms, Yoga-Stunden, Kochkurse und Schwangerschaftsgymnastik, unterstützt von ihren zwei „Musiküssen“, Berni Helmstreit und Wolfgang Dirscherl, die sich dem Anlass entsprechend meist dezent im Hintergrund hielten, aber in kleinen Auftritten zur Hochform aufliefen. Wortwitz und kleine Seitenhiebe auf konservative Denkweisen à la Eva Hermann mischten sich mit Sketchen „aus dem richtigen Leben“, in denen sich wohl jede der Anwesenden Frauen wiedererkennen konnte. Obwohl die „Schrägschrauben“ aus Bayern angereist waren, hatten sie sich offenbar vor ihrem Auftritt gut informiert, denn regionale Bezüge fehlten nicht. Bei der Namenssuche für das Baby konnte man zum Beispiel diesen Dialog verfolgen: „Du, manche Eltern nennen ihr Kind ja nach dem Ort, in dem es gezeugt wurde.“ – „Na, dann müsste mein Junge ja Oberselters heißen.“ – „Immer noch besser als Würges!“. Auch Roland Koch bekam sein Fett weg: „Ich hab' ja Angst, dass der ein Buddhist wird, weil der so gut mit dem Dalai Lama kann. Buddhisten werden nämlich wiedergeboren.“ Brachte auch vieles, das die beiden Darstellerinnen präsentierten, keine wirklich neuen Erkenntnisse über das vermeintlich schwache Geschlecht, und war so mancher Kalauer doch etwas abgenutzt („Jaja, dieRente mit 67: Meinen Mann haben sie mit 62 in Rente geschickt, damit haben sie mir die fünf schönsten Jahre meines Lebens genommen“), so zeichneten sich die „Schrägschrauben“ doch durch eine Besonderheit aus: ihren Gesang. Jedes Thema wurde mit einem Lied sozusagen zusammengefasst, die hervorragenden Stimmen, die zweistimmigen Arrangements, die guten Texte und die musikalische Unterstützung durch die beiden Musiker fügten sich zu einem gelungenen Ganzen, das die „Schrägschrauben“ wirklich zu einem besonderen Frauenkabarett machte. Köstlich das Klagelied „Er lässt die Socken an beim Tête-à-Tête im Bett“, auf den Punkt der Ausflug ins Kulinarische beim Perfekten Dinner mit dem Song „Osso Bucco, Sushi, Tapas oder chinesisches Büfett, jede übertrifft die Andere, möchte besser sein und mir tut schon der Magen weh!“, innovativ die neue Deutschland-Hymne „Wir sind Papst und Kanzlerin“ und heiß der „Männer-Tango“ den die „Schrägschrauben“ am Ende eines gelungenen Kabarettabends präsentierten. (js)

 

Von (sei)  |  28.02.2008  |  Netzcode: 1286909

Mantel

Schöne Anna trifft die Clintons

"Schrägschrauben" stellen bei SPD gepfefferte Diagnosen

Mit ihrem Programm "Wörtliche Betäubung" gastierte das Frauenkabarett "Schrägschrauben" auf Einladung der SPD in der Manteler Mehrzweckhalle. Demnächst gastieren die Schwestern Monika Helmstreit und Regina Diegel sogar in München und Frankfurt.

Die beiden Kabarettistinnen präsentierten sich auch als patente Chirurginnen: "In der Narkose halten die Männer den Mund, liegen da mit Betäubung und stören dich nicht." Als Monika Helmstreit in der Rolle der Anna "Ich bin schön" nicht die Bestätigung ihrer Schwester fand, suchte sie diese im Publikum. Als einer der Herren die Schönheit Annas bestätigte, kam von der Bühne der Kommentar: "Der kandidiert bestimmt bei der Marktratswahl, da würde der alles sagen. Jeder in Mantel ist zurzeit irgendwie auf einer Liste". In der Schwangerschaftsgymnastik besprachen die "Schrägschrauben", dass die Kinder nun bald schon in einen Kindergarten mit Sauna und Schwimmbad kommen, wo sie auch noch drei Sprachen lernen, inklusive Chinesisch.
 

Zum Schluss wurden die Schrägschrauben wieder lokalpolitisch: "Mantel hat eine Attraktion, die es sonst nur in Amerika gibt. Das Politikerehepaar Klier, die „Clintons von Mantel".

Krönender Abschluss des Abends war eine neue Version der Nationalhymne: "Wir sind Papst und Kanzlerin. Dazu wurde Dr. Manfred Klier auf die Bühne geholt und durfte mit einem schwarz-rot-goldenen Schal winken. Das begeisterte Publikum, nicht nur Damen, forderte natürlich eine Zugabe und bekam sie mit dem Lied: "Ein Mann muss tun was ein Mann tun muss."
 

DER NEUE TAG
Kümmersbruck 19.11.07

"Wir sind Papst und Kanzlerin"

Stehende Ovationen für die Schrägschrauben in Kümmersbruck - Starkes Geschlecht im Visier

Kümmersbruck. (e) Keine Frage: Monika Helmstreit und Regina Diegel alias "Die Schrägschrauben" waren in Höchstform. Das Kabarett-Duo aus Vohenstrauß hatte mit dem Auftritt bei den Kümmersbrucker Kulturtagen in der Mehrzweckhalle insbesondere jene Spezies von Mensch im Visier, die als "das starke Geschlecht" gilt. Aber auch die eigenen Geschlechtsgenossinnen gerieten ins Fadenkreuz: scharfzüngig, witzig und polemisch, mit lockeren Sprüchen und frechen Bonmots .

Professionell hielten sie den Spiegel vor - immer wieder das Publikum mit einbeziehend - überwiegend in rheinischem Dialekt, tänzerisch und gesanglich vorzüglich. Unterstützt wurden die zwei Schwestern von den "Assistenzärzten" Wolfgang Dirscherl (Keyboard) und Bernhard Helmstreit (Kontrabass).

Dünndarm durch den Saal

"Lacht Euch krank - denn Lachen ist gesund" lautet das Motto der Schrägschrauben: Wenn das stimmt, dann haben alle Besucher, die sich köstlich amüsierten, mindestens ein Jahr lang keinen Arzt mehr nötig. "Sind sie auch alle krank?" Warten sie schon lange auf einen Termin, geht was vorwärts?" stimmten die beiden "ärztlich überversorgten" Schrägschrauben ("Die letzte Mammografie ist schon über einen Monat her") auf den kommenden Angriff auf die Lachmuskeln ein.

Das setzte sich bei einem völlig daneben geratenen Eingriff am Patienten, (w)örtlich betäubt durch Dr. Wussow und Assistentin Dr. Brinkmann, fort. Ein Kleinkalibergewehr gehört bei diesen Chirurgen zum Standard: "Es könnte ja sein, dass er früher aufwacht." Dabei flog schon mal ein Stück Dünndarm in den Saal. "Wir sind Chirurgen, denn das ist unser Traumberuf. Da liegen die Männer mit Betäubung, also stören sie nicht", so das Motiv der Berufswahl.
 

"Ich bin schön", ereiferte sich Monika Helmstreit über die gesangliche Anspitzung ihrer mit "Schlupfwarzen" ausgestatteten Partnerin bezüglich ihrer Figur, die sie von Bürgermeister Richard Gaßner begutachten ließ. Für ihren Mann Friedhelm, so ließ sie wissen, stählt sie ihren Body. "Und ich quäle mich sehr, aber der sagt, bei dir bringt das nichts mehr."

Büfett und Magenweh

"Kümmersbruck braucht diese Kulturtage dringend", stichelte sie gegen ihre Partnerin, wenn es Beifall für deren Versuch eines Flamenco-Tanzes gab. Gefordert war das Publikum gesanglich bei einem geschlossenen Ausflug ins Kulinarische: "Osso Bucco, Sushi, Topaz oder chinesisches Büfett - jede übertrifft den anderen, möchte besser sein und mir tut schon der Magen weh - oje."
 

Als Hausfrau bist Du eine Wucht, doch leider hast du dich als Denkerin versucht", spitzten die Schrägschrauben in Richtung Ex-Nachrichtenfee Eva Herrmann, die zwei schwangeren Frauen auf Pezzibällen, die Probleme mit der Vergabe von Kindernamen ("Marcel, Pasquale, Dominic?") hatten. Schließlich sollte ihr Nachwuchs in 18 Jahren bei Deutschland sucht den Superstar eine Chance habe. Eins war klar: Unter den ungeeigneten Vornamen war Kümmersbruck gegenüber Ursula poppen (richt) noch der bessere.
Die 100. Nachtschicht auf der Urologie war für die Krankenschwestern die ideale Möglichkeit, über die wehleidigen Männer zu schwadronieren, deren Blutentnahme nur durch kindliche Bildchenpflaster ("Guck mal, wer da drauf ist") ermöglicht wird.

Und überhaupt: Dass die deutschen Frauen Fußballweltmeister sind, mache die Sache für die so genannten Herren der Schöpfung nicht leichter. Eine Lanze brach das "schräge Duo" schließlich für die Rente mit 67: "Meinen Mann haben sie mit 62 in Rente geschickt, damit haben sie mir die fünf schönsten Jahre meines Lebens genommen", hieß es angesichts des daheim rumlungernden Friedhelms.

Am Ende gab es Ovationen - stehend wohlgemerkt. Aber das war ja auch so gewollt, angesichts der gemeinsam gesungenen neuen deutschen Hymne "Wir sind Papst und Kanzlerin".
 

 

12.05.2007  

"(W)örtliche Betäubung"

"Schrägschrauben" begeistern Publikum - Bürgermeister auf dem Operationstisch

(ggl) Die (W)örtliche Betäubung" traf nicht nur den keineswegs zu beneidenden Patienten auf dem Operationstisch, sondern narkotisierte auch das begeisterte Publikum in der fast vollen Mehrzweckhalle.


Ansonsten ist es nicht zu erklären, dass die amüsiert mitgehenden Besucher erst nach dem ge- oder besser völlig missglückten Eingriff die Person ihres Bürgermeisters wiedererkannten, dem Ärztin "Wussow" und ihre fach(un)kundige Assistentin Dr. Brinkmann die Milz entfernten und dabei beiläufig einige Korrekturen, wie Fettabsaugen oder Darmwucherungen entfernen, gleich mit erledigten.

Assistenzärzte dabei

Dass sich der arme Patient nachher noch erbärmlicher als sein leerer Gemeindesäckel darstellte, schien die Mediziner, in Gestalt der "Schrägschrauben", in ihrem Temperament nur noch anzutreiben. Das Kabarett-Duo aus Vohenstrauß lief bei seinem ersten Auftritt in Premenreuth zu wahrer Höchstform auf. Immer wieder den Dialog mit den Zuhörern suchend, offenbarten Monika Helmstreit und Regina Diegel sowohl im rheinischen Dialekt sprechend als auch gesanglich und tänzerisch eine äußerst professionelle Ausstrahlung. Unterstützt wurden die beiden Schwestern ebenso profihaft von ihren "Assistenzärzten" Wolfgang Dirscherl (Keyboard) und Bernhard Helmstreit (E-Gitarre/ Kontrabass).

"Diva" macht sich ran

"Ich bin schön!", konterte Monika Helmstreit mit "opernreifer" Stimme die sprechgesanglichen Anspitzungen ihrer Bühnenpartnerin bezüglich ihrer Figur und der körperlichen Fitness und fand in Gemeinderat Johann Neugirg alsgleich ihren Bewunderer. "Etwas schöneres hab ich noch nie geseh'n", reagierte dieser unter dem tosenden Beifall des Publikums auf den überraschenden Annäherungsversuch der "Diva".

Ausflüge in kulinarische Bereiche des Lebens und hochaktuelle Themen, "die das Volk nicht braucht", wie "Deutschland sucht den Superstar" und ähnliche Verfehlungen, wurden vom Erfolgsduo mit weiblich spitzer Zunge und scharfem Skalpell behandelt, wobei es deutlich hörbare Watsch'n nicht nur für blonde Nachrichtensprecherinnen gab.

Zum Schluss quittierten die in Fahrt gekommenen Zuhörer den berauschenden Auftritt der Schrägschrauben mit lautstarken Zugabeforderung, bis allmählich das in großen Dosen versprühte Lachgas an Wirkung verlor.

"Ein wirklich gelungener Auftakt zum Jubiläum des Kindergartens", resümierte Freude strahlend dessen Leiterin Karin Krenkel.

 

 

Von Anastasia Poscharsky-Ziegler  |  12.03.2007  |  Netzcode: 10985979

Mit Lachgas in den Vollnarkose-Rausch

"Schrägschrauben" für "W(ö)rtliche Betäubung" von 950 Besuchern in Weidener Max-Reger-Halle gefeiert

Weiden.

In Osteuropa werden die Frauen am arbeitsfreien (!) 8. März mit Blumen, Champagner und Pralinen überhäuft. Unser Muttertag ist dagegen armselig und reduziert Frau immer noch einseitig auf die Tätigkeit in der Familie. Gut also, dass wir in Weiden wenigstens die "Schrägschrauben" Monika Helmstreit und Regina Diegel haben, die in der jährlichen Kabarett-Veranstaltung des Frauenforums Weiden-Neustadt zum Internationalen Frauentag am Freitag 950 Frauen (darunter vereinzelt, aber immer mehr: Männer) in der ausverkauften Max-Reger-Halle das größte Vergnügen bereiteten.

Saal tobte zwei Stunden

Nach der kreativen Pause des Duos im letzten Jahr (um die Vohenstraußer Kabaretttage zu etablieren) schien nun zum selbst erdachten achten Programm "(W)örtliche Betäubung" vom ersten Moment an Lachgas durch die Klimaanlage der Reger-Halle zu strömen. Nach zwei Stunden und drei Zugaben tobte der Saal.

"Sind Sie auch alle krank? Warten Sie schon lange? Geht was vorwärts?" Mit diesen Fragen verwandelten die schrägen Schwestern als überversorgte Privatpatientinnen ("Die letzte Mammographie ist schon über einen Monat her") ihren Auftrittsort mittels drei Sekunden in ein übergroßes Wartezimmer, packten eine große Keksdose aus, und ließen diese kameradschaftlich durch die Reihen weitergeben. Wie immer sprachlich, gesanglich und darstellerisch professionell, mit Kleidungsstücken, die an sich schon Kult sind (die Sturmhaube in Brombeere von Regina Diegel, und das cyanfarbene Strickensemble von Monika Helmstreit) hatte das Kabarett-Duo vom ersten bis zum letzten Moment in seinem Bemühen um Schönheit, Jugend und Figur. den Saal fest im Griff.

Doch ganz ohne Männer geht es auch bei den vitalen "Schrägschrauben" nicht: die "Musiküsse" Bernhard Helmstreit (Kontrabass und E-Gitarren) und Wolfgang Dirscherl (E-Piano) diesmal in medizinisches Weiß gekleidet, ließen mit ihren selbst komponierten Beiträgen, die Fußspitzen im Takt von Latino-Rhythmen, Rap, Blues und Pop wippen.

Als Frau Dr. Wussow und Frau Dr. Brinkmann ganz in Grün, stellten sich die beiden zum Song "Ich bin Chirurgin, das ist ein Traumberuf" selbst an den Operationstisch, wenn auch - flupps - der Abszess vom Dünndarm mitten in den Saal flog. Lokale Seitenhiebe an anwesende und nicht anwesende Vertreter der Weidener Stadtpolitik waren an der Tagesordnung. Das Podium wurde unzählige Male verlassen, um den Kontakt zum Publikum direkt zu pflegen.

Mit ihrem untrüglichen Sinn für urkomische Situationen, lassen sich die "Schrägschrauben" in ihrem Kampf "unverstandene Frau in Männer dominierter Welt" natürlich das göttliche Bild zweier hochschwangerer Frauen auf Pezzibällen nicht entgehen. Die Probleme bei der Vergabe eines Kindernamens (" Marcel, Pasquale, Dominic?"), der in 17 Jahren bei "Deutschland sucht den Superstar" gut ankommen könnte, und die Wahl des perfekten Kindergartens geraten hier unter das Skalpell. Die späte Mutter plant für ihr Einzelkind sogar den Umzug nach Potsdam, weil es dort einen bis 22 Uhr geöffneten Kindergarten mit Themenbereichen, Kindersauna, Swimmingpool, Chauffeurdienst, sowie Sprachunterricht in Englisch und der kommenden Welthandelssprache Chinesisch gibt.

Watschen für "Eva-Prinzip"

Die blonde Nachrichtenfee Eva Herman bekam musikalisch lyrisch verkleidet im Song "Eva, Eva, lalala" für ihren eigenartigen Buchbeitrag "Das Eva-Prinzip" auch ein paar Watschen ab. Doch immer wenn "Tanz-Diva" Monika Helmstreit ihre Hüften im verwegen verdrehten Ausfallschritt wiegt, oder - ganz neu - dazu noch die Luftgitarre spielt, bleibt kein Auge trocken. Gekonnt ist gekonnt! Zum Schluss stand der ganze Saal und wiegte sich im Takt der neuen Deutschlandhymne "Wir sind Papst und Kanzlerin!" Unter Teilnarkose und im Taumel lässt sich eben manches leichter ertragen!

 

Von Marielouise Scharf  |  20.03.2007  |  Netzcode: 10988738
Männer gehören am besten in die Vollnarkose
Kabarett Schrägschrauben mischt das voll besetzte Musikomm auf - Störendes wird weggeschnitten
Amberg.

Die Besucher, die nur noch in den hinteren Reihen einen freien Stuhl gefunden haben, die konnten sich kein Plätzchen mehr aus der Blechdose fischen. Die war nämlich leer. Was aber gar nicht so schlimm war, denn die besten Häppchen wurden ja von der Bühne gereicht. Hier kochten am Samstagabend die Schrägschrauben Monika Helmstreit und Regina Diegel ihr "perfektes Dinner".

Egal ob Tacos oder Tapas, ein Schmankerl war für jeden dabei. Und die Zuschauerinnen in der Fankurve, die lachten und krümelten sich schon, wenn die beiden Kabarett-Köchinnen noch gar nicht den Mund aufgemacht hatten. Alleine schon ihr Auftreten, ihr Spiel, ihr Outfit entlockten ihnen Jubelstürme. Na ja, die umwerfende Sturmhaube in Brombeere von Regina Diegel, und das figur(un)günstige Strickensemble von Monika Helmstreit waren aber auch sehenswert!

"W(ö)rtliche Betäubung", so heißt das neue Programm des Duos. Und damit machen sie nun die Wartezimmer, Kreiß- und Operationssäle unsicher. Nach dem Motto: "Alles fit im Schritt" drängen sie sich unter die Senioren-Fitnessgruppe und die Schwangeren-Gymnastik. In einer Mischung aus "Missfits" und "Waltraud und Mariechen" und in einer gefährlichen Neuschöpfung als Frau Dr. Wussow und Frau Dr. Brinkmann operieren sie ungeniert an der Gesellschaft im Allgemeinen und am Mann im Besonderen ("Es geht nichts über Männer in Vollnarkose!"). Ob Milz oder Wucherung am Darm, was im Weg steht, wird weggeschnitten und ins Publikum geschleudert. Dazu trällern die Schrägschrauben in ihrem sterilen Grün: "Ich bin Chirurgin, das ist ein Traumberuf". Ob Arzt wirklich ein Traumberuf ist, wenn man sich die beiden Privatpatientinnen im Wartezimmer der Ambulanz so betrachtet? Sie leiden an allen Gliedern und Gelenken. Sie blättern durch den "Pschyrembel" und kennen damit die Krankheiten, die sie haben und die sie noch haben wollen.

Mit Fragen wie: "Sind Sie auch alle krank? Warten Sie schon lange? Geht was vorwärts?" bombardieren sie gleich zu Beginn das mitleidende Publikum und lassen dabei bereits erwähnte Keksdose kreisen. Nach der Pause rollen sie als hochschwangere Frauen auf Sitzbällen. Dabei wälzen sie die Probleme, die bei der Vergabe eines Kindernamens (" Marcel, Pasquale, Dominique, Anthrazit") so auftauchen.

Schließlich soll der Name ja auch noch in 17 Jahren aktuell sein, wenn der Sprössling bei "Deutschland sucht den Superstar" gewinnen wird! Noch spannender erscheint die Wahl des perfekten Kindergartens. Ein Umzug nach Potsdam wird ernsthaft in Erwägung gezogen. Dort ist der Hort bis 22 Uhr geöffnet, verfügt über Sauna, Swimmingpool sowie Chauffeurdienst und der erste Sprachunterricht ist Chinesisch. Kind, was willst du mehr? Bei so viel Fürsorge kann selbst das "Eva (Hermann) Prinzip" nicht mehr punkten. A propos Punkte: Sprachlich, gesanglich und darstellerisch gefielen die Schrägschrauben, die musikalisch (und auch sonst) unterstützt wurden von Bernhard Helmstreit (Kontrabass und E-Gitarren) und Wolfgang Dirscherl (E-Piano), recht gut.

Mit Rock, Rap, Blues und Pop würzten die beiden Herren das feminine Kabarett-Menü hervorragend. Trotz opulenter "Deutschlandhymne" als Dessert gibt es aber angesichts der Längen bei einigen Songs und Nummern doch ein paar minimale Abzüge für dieses charmante, interessante, aber doch nicht ganz perfekte Dinner.

 

Anastasia Poscharsky-Ziegler | 14.03.2005 |

Dünnbrettbohrer und Dessous-Parties

Weidener "Schrägschrauben" bringen mit "Jetzt mal unter uns" die ausverkaufte Max-Reger-Halle zum Brodeln


Weiden. Tja, was war jetzt eigentlich die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in der Max-Reger-Halle? War es nun die Muskelprotzshow der geölten "Chippendales" oder der von Lachsalven bestimmte Kabarettabend "Jetzt mal unter uns..." der umwerfenden "Schrägschrauben".

Dancing-Queen "Anna" (Monika Helmstreit) kniete in ihrem unvermeidlichen türkisen Strickensemble nieder und wollte tatsächlich den "geweihten Bühnenboden" küssen, während sich ihre "allerbeste Freundin" Berta (Regina Diegel), brombeerpink behütet, sich eher vor etwaigen Schweißtropfen der Supermänner mit Waschbrettbäuchen ekelte.

Doch die Veranstalterinnen vom Frauenforum Weiden-Neustadt waren sich wie stets vor ausverkauftem Haus (950 Plätze) sicher, dass sie mit dem Weidener Quartett der frechen Quasselstrippen die richtige Wahl getroffen hatten: am Ende des weit über zweistündigen Programms brodelte der Saal bei der hocherotisch-witzigen Bauchtanzpersiflage. Bei den strammen Jungs aus den USA waren denn doch nur 600 Zuschauerinnen gewesen.

Auch der Männeranteil des "Schrägschrauben"-Publikums behauptete sich bei bemerkbaren dreißig Prozent. Doch lauthals gelacht wurde mehr bei den Frauen, die übrigens in jedem Alter vertreten waren. Etliche Herren der Schöpfung standen gewisse Passagen des Abends eisern mit verschränkten Armen durch, spendeten keinen Applaus für Attacken auf typisch männliche Verhaltensweisen, wie beim Song "Schnarchsack".

Dabei sind Anna und Berta, und ihre Mitstreiterinnen (Christa Diegel als "Elfriede" und "Ottilie" Erika Tessmann) auf keinem Auge blind, wenn sie die Trends unserer Zeit humorvoll, pointiert und mit Biss auf die Schippe nehmen: wie Dessous-Parties ("Das is wie Tupper - nur mit Unterhosen"), den E-Bay-Kaufrausch, der die Wohnung vermüllt ("Wohnen Sie noch - oder kaufen Sie schon im Internet?"), oder die quälenden Freuden im Fitness-Center, die vom Ehemann nur mit einem "Bei dir bringts das eh nix mehr!" goutiert werden.

Fast jeder Sketch mündete in einem schmissigen Song, der jeweils von Bernd Helmstreit und Wolfgang Dirscherl mit Keyboard, Gitarre, Kontrabass oder Flügelhorn begleitet wurde. Das Publikum klatschte begeistert mit, schnippste rhythmisch, oder sang den Refrain, wenn "er" im Bett wieder mal die Socken anlässt. Doch keineswegs immer sind männliche "Dünnbrettbohrer und Internet-Explorer" Ziel des Spotts, auch über sich selbst machen sich die Schreckschrauben immer wieder lustig, wie beim Bekenntnis "Ich muss nachts raus, da hilft kein Granufink".

Zum Abschied gab's für Zuhause die gut gelungene zweite "Schrägschrauben" CD. Wer "Jetzt mal unter uns" genießen möchte: das Kabarettensemble ist über die nächsten Monate in der ganzen Region unterwegs, und zum Finale am 8. Oktober wieder in der Max-Reger-Halle.

 

Mittelbayerische Zeitung vom 5. Oktober 2004, Autor Ralf Strasser:
"Sag doch mal was Dreckiges zu mir..."

Schrägschrauben auf der Suche nach "richtigen Männern"/Unpolitisch und "menschelnd"

"Guck mal Berta, jede Menge Material", sinniert Anna und stiert in Publikum. Vielleicht der Braune? Na, der hängt nur im Fitness-Studio rum. Dann eben der Blasse? Auch nicht - die Hautfarbe kommt vom Eisenbahnspielen im Keller. Im Fadenkreuz der beiden (nur vermeintlich) biederen Hausfrauen, die auf der Bühne im Dialog stehen, ist mit Vorliebe der Mann, das angeblich so starke Geschlecht. In ihrem neuen Programm "Schräg lass nach" zieht das Comedy-Dream-Team "Die Schrägschrauben" alias Monika Helmstreit und ihre Schwester Regina Diegel die Herren der Schöpfung so richtig schön durch den Kakao.

Wiedererkennungsfaktor

Wo sind nur die echten Männer? Musikalisch ("Ich suche liebe,nette - nicht blöde, fette, ich suche echte, rare – keine Massenware") eröffnen die beiden aus der Oberpfalz mit dem rheinländischen Akzent einen herrlich unpolitischen und "menschelnden" Abend mit enormem Wiedererkennungsfaktor. Im Visier haben sie immer den Mann in seinen ganzen (unvollkommenen) Schattierungen. Eingeladen hatte "JuKi", der Kinder- und Jugendverein Bernhardswald. Das Publikum (mit einem erstaunlich hohen Männeranteil) in der ausverkauften Aula der Hauptschule amüsierte sich köstlich. Musikalisch unterstützt von Wolfgang Dirscherl am Piano und Bernhard Helmstreit am Bass versprühten die beiden schrägen Hausfrauen ein komisches Feuerwerk voller treffsicherer Pointen. Bei ihrem Lieblingsthema Männer lassen die spitzzüngigen Comedians kein gängiges Klischee aus und zerlegen deren seltsamen Angewohnheiten genüsslich in alle Einzelheiten. So wird musikalisch angeprangert, dass er doch tatsächlich seine Socken beim Tête-à-tête anlässt, oder sie plaudern darüber, dass sich der Ehemann zum Sex-Monster entwickelt: "Mein Mann hat mich gebeten: 'Berta, sag doch mal was Dreckiges zu mir!', Küche, hab ich geantwortet. Ich glaube das war nicht das was er hören wollte, aber ich hatte die ganze Nacht Ruhe." Das die Männer auch über sich selbst lachen können, bewiesen sie beim kollektiven Mitklatschen über den (natürlich männlichen) Pauschalurlauber mit kurzen Hosen, grauen Socken und braunen Sandalen.

Spiegel auch für Schwestern

Doch bei allem Klatsch und Tratsch über die Männer, auch dem eigenen Geschlecht halten die beiden Schwestern den Spiegel vor, und das nicht zu knapp. Da machen sie sich über das Verständnis zur Technik lustig, berichten vom Selbsterkenntnis-Seminar mit dem Workshopthema: "Kreatives Menstruieren in der Toskana", oder nehmen den Schlankheitswahn aufs Korn.
Apropos Musik: Neben aller Ironie, Nonsens und Komik – bemerkenswert allemal die stimmliche Präsens von Monika Helmstreit und Regina Diegel. Auch dem inzwischen komplett selbst geschriebenen Repertoire zu eingängigen Melodien gebietet Respekt.

Der Neue Tag 29.03.2004
Die Herren der Schöpfung bekommen ihr Fett weg

Frauenkabarett "Schrägschrauben" spart bei seinem Auftritt in Traßlberg nicht mit Seitenhieben - Verblassende Reize

Traßlberg. (waj) Leicht hatten es die Männer wahrlich nicht, die sich denn doch überraschend zahlreich im Publikum befanden, als am das Frauenkabarett "Schrägschrauben" im Traßlberger "Kastaniengarten" ihr neuestes Programm zum Besten gab. Und da ging es - wie könnte es anders sein - mit Vorliebe um die Schwachpunkte des so genannten starken Geschlechts.

Aber die Herren der Schöpfung zeigten einen gesunden Hang zur Selbstironie und lachten bei den Seitenhieben kräftig mit. Wenn sich zum Beispiel ein Dialog über die Ehemänner der "Schrägschrauben" entspann: "Du, ich hab' ja neulich deinen Mann getroffen. Gott, hab' ich mich gefreut!" - "Ja, wieso freust du dich denn so, wenn du meinen Mann triffst?" - "Weil es nicht meiner ist!" Dabei ist der eigene Gatte offensichtlich auch kein Traum schlafloser Nächte mehr: "Mein Mann hat mich gebeten: 'Berta, sag' doch mal was Dreckiges zu mir!' - Da hab' ich kurz überlegt und dann hab' ich geantwortet: 'Küche!' Ich glaube, das war es nicht, was er hören wollte, aber ich hatte die ganze Nacht Ruhe."

Doch nicht nur lang gediente Ehemänner verlieren offensichtlich mit der Zeit ihre erotischen Reize. Die können auch bei so genannten Traummännern sehr schnell verblassen: "Er scheint zu halten, was sein Körper dir verspricht. Dein Blick wandert nach unten und du glaubst es einfach nicht: Er läßt die Socken an ..." Doch nicht nur die Männer wurden durch den Kakao gezogen, auch die Schwächen des eigenen Geschlechts blieben von den "Schrägschrauben" nicht verschont, wenn sie sich etwa zur "Botox-Party" einluden ("ist das sowas wie Tupper?") und damit den Schönheitswahn auf die Schippe nahmen. "Botox für die Stirn und für die Lippen Collagen, Brüste voll mit Silikon und schon bist du schön!"

In dieselbe Kategorie fällt auch der Dauerdiätplan mancher Frauen, die beständig dem Schönheitsideal hagerer Models hinterher hungern. Berta erinnerte sich hier an ein Essen mit Freundin Mathilde: "Stell' dir vor, da sitzen wir in diesem Feinschmeckertempel - und was bestellt sie sich zu trinken? Pfefferminztee! Und zum Essen erst: Ewig studiert sie die Speisekarte rauf und runter und entscheidet sich schließlich für gemischte Blattsalate mit etwas Zitrone. Die Gespächsthemen waren dann auch das ganze Essen hindurch nur: Aerobic und ihre neue Körperfettwaage!"

Ein Lied fasste den Schlankheitswahn zusammen: "Sie isst wieder nur Salat. Als wäre Essen eine Sündentat. Sie hat vergessen wie es ist, wenn man einfach nur genießt!" Das Publikum im gut gefüllten Saal des "Kastaniengartens" honorierte jede Pointe mit tosendem Applaus. Erst nach drei Zugaben wurden die Damen entlassen.

Wenn die Großmutter zum Striptease bittet
"Ich will nette, keine fette": Die "Schrägschrauben" und ihre Probleme mit dem starken Geschlecht

Pfreimd (shk). Ein Familienclan mit Adoptivkindern, das sind die "Schrägschrauben" aus Weiden und Umgebung. Die beiden Hauptakteure sind Monika Helmstreit alias (Tante) Anna und ihre Schwester Ina Diegel als Freundin Berta oder auch mal als Nichte Jaqueline. Zusammen mit ihrer Mutter Christa Diegel und Erika Tessmann sind sie für die verbalen Angriffe zuständig. Die Diegels kommen eigentlich aus dem Ruhrpott und den rheinischen Akzent, das i-Tüpfelchen der Dialoge, haben sie sich bewahrt. Die zwei Männer, die sie gnädigerweise in ihrer Runde aufgenommen haben, sind eine wahre Bereicherung, auch wenn es die Frauen ungern zugeben: Bernhard Helmstreit an Kontra- und E-Bass und "Adoptivkind Numero zwei" Wolfgang Dirscherl am Piano. Während das Sextett früher nur gecoverte Lieder umtextete, haben sie mittlerweile ein fast ausschließlich selbstgeschriebenes Repertoire.

In Ihrem aktuellen Programm "Schräg lass nach" sind es wieder die Männer, an denen sie nicht ein einziges gutes Haar lassen. "Wo sind bloß die Männer? Ich will liebe, nette und nicht blöde fette..." so eröffnen sie den Abend in der voll besetzten alten Turnhalle in Pfreimd und nehmen dabei so machen männlichen Besucher persönlich ins Visier. "Anna" (Monika Helmstreit) ist es dabei völlig egal – oder sogar gerade recht? – dass ihr Ehemann selbs mit auf der Bühne agiert. Anna im mintgrünen Strickensemble, das ihre weibliche Figur schmeichelnd umspielt, und Berta im beigen Mantel mit Hut lästern über alles ab, was ihnen so in die Quere kommt. Schönheits- und Schlankheitswahn zum Beispiel: "Der Eichel ist nicht sexy, danach fragt keine Sau, doch wichtig ist das bei Frau Merkel, sie ist ja eine Frau!" Und immer wieder Seitenhiebe auf die kleinen Nichtigkeiten des Alltags mit ihren Männern, die einfach nichts recht machen können. Deshalb haben Anna und Berta sogar ein "Eherettungsseminar" mitgemacht – mit dem Erfolg, auch kleine Aufmerksamkeiten ihrer Männer (Friedhelm und Micki) "positiv zu verstärken". Also, wenn er es zum Beispiel geschafft hat, selbständig den Klodeckel zu schließen, dann muss das auch gebührend honoriert werden.

Auch die Kabbeleien der beiden Schwestern untereinander sind immer wieder Bestandteil des Programms. Sie sind gut aufeinander eingespielt, und können auch kleine Pannen spontan kommentieren. Kein Wunder, sie kennen sich ja schon ein Leben lang. Stimmgewaltig und variantenreich geben sie sich bei ihren Gesangs- und Tanzeinlagen: Ob Soul, Bauchtanz, Rock'n'Roll oder Rap – die völlig losgelösten Tanzeinlagen sind jedes Mal wieder der Brüller beim Publikum.

Christa Diegel und Erika Tessmann, die ist übrigens für die Oberpfälzer Dialekteinlagen zuständig, geben sich in kleineren Szenen als Putzfrauen, Aldi-Schnäppchen-Kämpferinnen oder Hawaii-Mädchen.

Alles in allem ein sehr unterhaltsamer kurzweiliger Abend, der dem Publikum da geboten wurde. Der langanhaltende Applaus zum Schluss wurde schließlich mit einem echten Oma-Striptease von Anna und Berta belohnt.

 

Von Susanne Kimmerl | 01.03.2004 | Netzcode: 10521816

Schräger Tratsch und Klatsch

Die "Schrägschrauben" bieten Lästereien unter Frauen - Begeisterung in einem vollen Saal

Pfreimd. Tratsch und Klatsch und handfeste Lästereien unter Frauen boten die "Schrägschrauben" in ihrem neuesten Programm: "Schräg lass nach" heißt es und hatte in Pfreimd Premiere. In der ausverkauften kleinen Turnhalle der Landgraf-Ulrich-Schule herrschte am Samstag Hochstimmung.
"Ein Traummann neben dem anderen", reihte sich dort auf. Doch die vier "Schrägschrauben" waren sich sicher, dass darunter "zwei Drittel Alptraummänner" sitzen. Überhaupt gehörten Männer und ihre schlechten Angewohnheiten zu den Lieblingsthemen des Frauenkabaretts aus Weiden und Vohenstrauß. Schier unerschöpflich scheint dieses Feld für das Damenquartett, die sämtliche gängigen Klischees von Männern und ihre Marotten aufs Tablett brachten.

Dabei unternahmen sie wirklich alles im Umgang mit den Männern. Sogar per Wünschelrute überprüften sie das starke Geschlecht, denn im Gegensatz zum Mann gibt die Rute eine ehrliche Antwort. Selbst der Besuch des "Eherettungsseminars" brachte nicht den gewünschten Erfolg im Umgang mit dem eigenen Gatten zu Hause. Dinge, die der Mann richtig macht, sollten sie sich überlegen. "Fällt ihnen dazu spontan was ein?". Genützt hat die Sache mit dem positiven Verstärken jedoch auch nichts.

Also fuhren die Schrägschrauben das schwerste Geschütz auf: Bauchtanz. Unnachahmlich komisch und einfach zum Lachen bis zum Kringeln fiel die Darbietung von Anna im Strickkostüm und Berta mit ihrem knallroten Hut aus. "Sie hebt das Bein an wie ein Hund beim Pinkeln", sagte Anna über ihre Freundin und das Publikum fand's zum Piepen.

Die Kombination aus Rollenspiel und Gesang ist wie gemacht für die beiden Schwestern Regina Diegel und Monika Helmstreit. Gemeinsam zerlegen sie nicht nur die Männerwelt sondern sorgen mit ihrem Strip auch für die erotische Komponente in ihrem Kabarett und überspielen ganz locker so manche technische Panne.

Für die feinen Pointen sorgen Christa Diegel und Erika Teßmann etwa beim Aldi-Extremsport. Die Klamotten lassen sich am besten auf der Tiefkühltruhe aussuchen, nachdem man sich wahllos einen Arm voll Sonderangebote gegriffen hat, und Schuhe probiert man bei der Milch, denn die ist so schön in Stufen gestapelt. In ihren Rollen als Putzfrauen nehmen sie die legendäre Beuys-Fett-Badewanne und den Putzfimmel der Frauen aufs Korn. Egal ob der Erziehungsstil für die Enkel Priscilla und Madeleine, der faltenfreie Schönheitswahn mit Botox, Silikon, Lifting und Fettabsaugung sowie Gezanke unter Weibern, alles das bringen sie im jüngsten Programm unter.

Für die Musik brauchten sie dann doch die Männer: Bassist Bernhard Helmstreit und Wolfgang Dirscherl am Piano waren mit von der Partie.

 

Mittelbayerische Zeitung, 13.10.2003

Von Norbert Wanner

Kreatives Menstruieren und Töpfern bei Vollmond

Schrägschrauben

BURGLENGENFELD. Eine Momentaufnahme: Zwei Stunden Kabarett mit den Schrägschrauben sind vorbei. Das Publikum verlässt den Saal des Pfarrheims St. Michael, man unterhält sich über das Gesehene. Da fällt folgender Satz: "Also kürzlich waren wir ja in Berlin und haben uns bei den Wühlmäusen die Gabi Decker angeschaut. Die war lang nicht so gut wie die zwei heute Abend.”

Die Wühlmäuse: eine Kabarett-Institution. Gabi Decker: eine vielfach ausgezeichnete und gelobte, auf den Bildschirmen stets präsente hauptberufliche Kabarettistin sowie Autorin.

Auf der anderen Seite die Schwestern Regina Diegel und Monika Helmstreit aus Weiden bzw. Vohenstrauß die Kabarett nebenbei machen, während Familie und Beruf gleichzeitig zu bewältigen sind. Alle drei Frauen widmen sich in ihren Bühnenauftritten den typischen Geschlechter-Klischees und verarbeiten diese mit den Mitteln des Kabaretts: Mit der Darstellung karikierter, stark überzeichneter weiblicher Prototypen. Da kann man nur sagen "Hut ab, Diegel und Helmstreit", denn der Applaus der 230 Gäste des Abends bewies, dass dieses Lob am Schluss bei weitem keine Einzelmeinung war.

Mit einer glatten Eins wurden die Schrägschrauben in der Mittelbayerischen Zeitung bewertet, als sie vor zwei Jahren zum ersten Mal in Burglengenfeld auftraten: Und dieser Note eins muss noch ein Pluszeichen hinzugefügt werden. Denn kam damals die Musik noch vom Band, können die Schrägschrauben mit Wolfgang Dirscherl und Bernhard Helmstreit inzwischen eine eigene Muskbegleitung vorweisen. Etwas, was den Liedern, die jedem Themenblock das Ausrufezeichen setzen, gut tut.

"Am Rande des Wahnsinns", heißt das neue, seit März laufende Programm der Schrägschrauben. Darin wird wieder kein "typisch" ausgelassen. Ob die Horoskop lesende Selbstfindungsfrau, die ihr Karma in Seminaren wie "Kreatives Menstruieren in der Toskana" oder "Töpfern bei Vollmond" sucht oder der brave Familienvater mit Geliebter, der sich unmöglich scheiden lassen kann, weil er ja im Pfarrgemeinderat sitzt...

Heimlich ertappt gefühlt

Dieses Kabarett lebt davon, dass die Zuschauer aus vollem Herzen lachen können, weil man selber natürlich ganz anders ist und sich doch heimlich ertappt fühlt.

Dieses Spiel wurde im Pfarrheimsaal perfekt gespielt mit den hungernden Schönheit, die im Edelrestaurant ihrer Tischnachbarin bei jedem Bissen die Kalorien vorrechnen kann oder männlichen Urlaubern, die es in der Form selbstverständlich nicht gibt: "Kurze Hosen, graue Socken und Sandalen meistens braun, dazu Feinrippunterhosen, wirklich scheußlich anzuschauen. Mit dem Bierkrug in den Händen und Bierbauch auf den Knien, sitzt er in der Urlaubsanlage und er meckert vor sich hin." So schnell wird den Schrägschrauben der Stoff nicht ausgehen...

Der Neue Tag, 10.03.2003

Am Rande des Wahnsinns
"Schrägschrauben
" begeistern beim Frauentag mit flotten Sprüchen

Weiden. (dro) "Männer verstehn sich nicht mal selber, wie willst du sie als Frau denn dann verstehn?" Mit solchen Sprüchen trieben die "Schrägschrauben" beim Internationalen Frauentag am Freitagabend in der Max-Reger-Halle den immer noch überwiegend weiblichen Gästen die Lachtränen in die Augen.

Bereits zum fünften Mal traten die Kabarettistinnen zur Rettung der Frauen in Weiden auf. Mit ihrem neuen Programm "Am Rande des Wahnsinns" tauchen sie wieder tief in die seelischen Abgründe der Männerwelt ein. Die kreativen Köpfe des Sextetts, die Schwestern Monika Helmstreit und Regina Diegel, überzeugten nicht nur mit selbst geschriebenen Songtexten, sondern auch mit ihrer Darbietung auf der Bühne des Gustav-von-Schlör- Saals. Musikalisch wurden sie von Wolfgang Dirscherl (Piano) und Bernhard Helmstreit (Bass) unterstützt.

Bierbauch auf den Knien

Warum zum Beispiel ist der neue Freund von Bertas (Regina Diegel) Tochter so ein Prachtexemplar? Ist doch ganz klar: "Schöne Männer sind schwul, das ist Gesetz, da machst du null." Ja, ja: "Das Leben ist ungerecht." Denn der Durchschnittsehemann verhält sich leider gar nicht wie ein Gentleman. So auch Annas (Monika Helmstreit) Angetrauter, der ihr im Urlaub das Leben schwer machte. "Mit dem Bierkrug in den Händen und dem Bierbauch auf den Knien sitzt er in der Clubanlage und meckert vor sich hin", singen die geplagten Hausfrauen. Mit diesen und ähnlichen Dialogen hielten sie dem starken Geschlecht - augenzwinkernd - einen Spiegel vor.

Auch die Superstars bekamen ihr Fett weg: "Wenn Alexander am Samstag nicht singen darf, holen sie den Daniel wieder!" Sich selbst verschonten die Frauen allerdings auch nicht. Der ewige Schlankheitswahn scheint auch den Kabarettistinnen auf den Magen zu schlagen: "Sie isst wieder nur Salat, obwohl sie richtig Hunger hat", hieß es in einem ihrer Songtexte.

Das begeisterte Publikum forderte Zugaben und bekam noch Klassiker zu hören. Die Damen strippten zu Joe Cockers "You can leave your hat on" und wurden schließlich nach "Ein Mann im Baumarkt ist Erotik pur" unter tosendem Beifall entlassen.

 

Oberpfälzer Nachrichten, 29.September 2001

Süssmuth holt sich Weidener Frauen-Kabarett nach Berlin

Songtexte wie ”Ein Mann muss schön sein, klug bin ich ja selber” oder ”Die allermeisten Männer haben Angst vor starken Frauen” waren vielleicht einer der Gründe, zwei Vertreterinnen der Schrägschrauben zur Bundesdelegiertenkonferenz der Frauenunion nach Berlin einzuladen.

Die persönliche Referentin von Rita Süssmuth hatte Monika Helmstreit und Regina Diegel vor etwa einem Jahr in Coburg live erlebt und war sofort begeistert. ”Nach dem Auftritt kam sie zu uns und fragte, ob wir bereit wären, einmal für die Frauenunion zu spielen. Dass sie damit die Bundesebene gemeint hat, hätten wir uns selbstverständlich nicht träumen lassen”, erzählt Monika Helmstreit. Heute ist es soweit: Regina Diegel und Monika Helmstreit sind der Höhepunkt des Bunten Abends, der nach der Bundesdelegiertenkonferenz stattfindet und dieses Mal etwas ganz besonderes werden soll, da Rita Süssmuth sich als Vorsitzende der Frauenunion verabschiedet.....

Der Neue Tag, 15./16. August 2001

Machos und die Tücken der Beziehungen

Den Knüller des Programnns in der Friedrichsburg lieferten am Freitag ”Die Schrägschrauben”. Nicht zu Unrecht war das Frauenkabarett schon seit Wochen ausverkauft und im Saal des alten Gemäuers saßen die vielen Frauen und wenigen männlichen Besucher dicht an dicht. Dabei bezeichnen sich die fünf komischen Damen keinesfalls als männerfeindlich: ”Wir sind allenfalls machofeindlich!”...

An der Spitze des Quintetts stehen Monika Helmstreit und Regina Diegel. Ihnen gehörten die uneingeschränkten Sympathien des Vohenstraußer Publikums...

Neben Mimik und Gestik überzeugten die fünf Damen mit ihren Liedtexten, etwa: ”Ich will ‘nen Hausmann als Mann, dabei kommt’s mir gar nicht auf das Kochen an, denn ich weiß, dass so ein Hausmann putzen kann.” Zwei der größten Hits aus früheren Zeiten bildeten auch in der Friedrichsburg die Zugaben: ”Blonde Männer” und ”Machos”. Da heißt es dann etwa:” Frauen brauchen einen Mann, der Ihnen immer helfen kann - egal was eine Frau auch tut, Männer können’s doppelt gut - ja, ja, wir lieben euch, ihr Machos.”

Bleibt nur zu hoffen, dass die erfolgreichen fünf auch in Zukunft dem Vohenstraußer Publikum als große Bereicherung erhalten bleiben.

 

Männer wissen alles, Frauen noch mehr

Kabarett mit den “Schrägschrauben” im ausverkauften Rathaussaal: Ein Geschlechter-Kampf

Von Norbert WannerBURGLENGENFELD. Wie beurteilt man gutes Kabarett? An der Zahl der Zuschauer, der Originalität, der Darstellung oder am Applaus? Egal an welchen Kriterien man die Schrägschrauben am Samstagabend auch maß, es kam immer ein glatte Eins dabei heraus.Nicht die große Politik ist das Thema von Regina Diegel und Monika Helmstreit, sondern der ewige Kampf der Geschlechter. So war “Frauenkabarett” angekündigt. Die Zielgruppenvorgabe funktionierte auch prompt, denn das gute Dutzend Männer war im restlos ausverkauften Rathaussaal gegenüber den weit über hundert Frauen eindeutig in der Minderheit.Und natürlich bekamen die Männer auch gehörig ihr Fett ab. Von den männlichen Vorlieben für Fußball (“Hans-Josef weiß einfach alles, wer bei Schalke im Tor steht, wer Herbstmeister wurde”) bis hin zu Männern, die kochen und wie die Küche danach aussieht. Alle Klischees wurden da ausgereizt. Zu Männer und Handwerk reimte das Duo zur Melodie von “Ein Bett im Kornfeld”: “Ah ein Mann im Baumarkt ist Erotik pur, die Augen glänzen, sehen sie nur Holzlasur” oder Männer und Sex: “Es waren gerade mal zwei Minuten und dafür erwartet er Applaus, bevor ich überhaupt was spürte, war es wieder aus”.Doch trotzdem konnte auch Mann an diesem Abend eine Menge Spaß haben. Denn im Spiegel, den die Zwei dem starken Geschlecht vorhielten, war ein deutliches Augenzwinkern zu sehen. Da hatte Frau natürlich kein Ahnung vom Computer: “Ich wollte dir doch bloß einen Link empfehlen.” “Ich bin doch schon in der SPD und jetzt willst du mir Links empfehlen”. Ungeahnte Probleme beim Shopping, weil der Pullover ja zu “Typ und Aura von mir” passen muss.Brillant spielten sich Monika Helmstreit und ihre Schwester Regina Diegel mal als Tochter auf Männersuche oder als wohlmeinende Freundin die Bälle zu. Mit ihren Texten und Liedern (allesamt selbst verfasst) persiflierten die Schrägschrauben den ganz normalen Alltag einer Gesellschaft, die Frauenquoten braucht obwohl doch alle gleichberechtigt sind.

 

Rundschau, März 2005


"Soo schöne Männer..."
Tag der Frau: "Schrägschrauben" ernteten Begeisterungssürme

Von Evi Schmidl

"Schräge Schrauben" kann man schlecht verwenden. Aber wenn's darum geht, Frauen Mut zu machen, dann sind die "Schrägschrauben" wesentlich besser, als aalglatte Gewinde-Eisen.

Saal. Jedes Jahr, schon ganz lange vor dem 8. März, macht sich die SPD-Vorsitzende aus Saal, Rita John, auf die Suche. Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt dann Frauen, die Kabarett machen. Heuer hat sie in der Oberpfalz Monika Helmstreit und Regina Diegel nebst den "Musiküssen" Bernhard Helmstreit und Wolfgang Dirscherl gefunden. Was die zwei "Schrägschrauben" auf die Bühne im Saaler Sportheim stellten, ließ den Besuchern im ausverkauften Saal Raum und Zeit vergessen. "Soo schöne Männer hier im Saal...", stöhnten sie eingangs fast schon lasziv.
...
Dann ging's los! Ein Feuerwerk an Pointen, an Begebenheiten aus dem Alltag, nichts unter der Gürtellinie, nichts plump, alles urkomisch dargestellt und doch so wahr. "Du bist naiv mein Kind, die meisten Männer sind nur auf sich selbst fixiert..." stimmlich stark vorgetragen, das erste Lied.

Zwischen Schönheit als Frauenkapital, einem Wellness-Wochenende mit Sauerkraut auf dem Speiseplan und einem Gutschein fürs Fitness-Studio bestimme den Alltag von Frauen und Männern vieles. Schnell waren sich aber Helmstreit und Diegel in ihren Bühnenrollen einig: "Ich mach' den Scheiß nicht mehr...".

Wir haben beide "anständige Berufe", erzählen die Damen während der Pause. Ihr Talent entdeckten sie anläßlich des, wie sollt's anders sein, Frauentages vor acht Jahren. "Ein Programm musste her, Geld war keines da, also haben wir selber was gemacht".

Dann habe es sich eben entwickelt. "Irgendwie". Aus Essen gekommen, sind die Schwestern in der Oberpfalz heimisch geworden. "Musik und Texte machen wir selber", erzählten sie und es klang, als sei dies selbstverständlich und gar nicht so schwierig. "Wenn einem was so viel Freude macht, wie uns diese Auftritte, wird die Arbeit nicht gerechnet".

Auch der zweite Teil ließ nichts vermissen. Die Schlacht um Sonderangebote, Frauen-Singles, die ihre Ordnung nicht gestört haben wollen, Familienurlaub, öffentliche Toiletten und das Missverständnis, Frauen würden im Sitzen pinkeln. Schallendes Gelächter, immer wieder stürmischer Szenenapplaus und ein begeistertes Publikum dankten den "Schrägschrauben" und den "Musiküssen" für ihr tolles Programm.